Drucksache 1087/V - Große Anfrage
13.03.2018
Sehr geehrter Herr Bezirksverordneter Schwarz,
das Bezirksamt Mitte beantwortet die Große Anfrage wie folgt:
1. Entspricht es den Tatsachen, dass an Berlins größter Grundschule, der Anna-Lindh-Schule, weitere sechs Klassen zum nächsten Schuljahr eingerichtet werden sollen?
Zu 1.:
Nach Abschluss der Grundschulanmeldungen ist die bezirkliche Schulorganisation mit der Vorbereitung der Schulplatzzuweisung der Grundschülerinnen und –schüler zum nächsten Schuljahr befasst. Bis Mitte Mai 2018 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. In diesem Kontext finden derzeit zahlreiche Einzelgespräche des Schulamtes mit den Grundschulleitungen und der Schulaufsicht statt, bei denen die Möglichkeiten und Kapazitäten zur Einrichtung von neuen 1. Klassen zum Schuljahr 2018/19 an den einzelnen Schulstandorten ausgelotet werden. Bevor dieser den ganzen Bezirk betreffende Zuweisungsprozess nicht abgeschlossen ist, kann zu einzelnen Grundschulorten keine belastbare Aussage getroffen werden.
2. Von welcher Schüler*innenzahl geht das Bezirksamt für das nächste Schuljahr konkret aus?
Zu 2.:
Nach jetzigem Stand sollen zum nächsten Schuljahr insgesamt 3.387 im Bezirk Mitte wohnende Kinder im Bezirk Mitte eingeschult werden. Diese Zahlen können sich noch fortlaufend verändern, da noch nicht alle Vergleichsmitteilungen seitens der Schulen in freier Trägerschaft über den Abschluss von Schulverträgen dem Schulamt vorliegen, die Entscheidungen über Zurückstellungen von einzelnen Kindern noch ausstehen, die Klassenkonferenzen in den Grundschulen noch nicht über die längere Verweildauer einzelner Kinder in der Schulanfangsphase entschieden haben und es zudem noch stetige Zuzüge und Wegzüge von Familien gibt.
Aus dem Einschulungsbereich 1, zu dem die Anna-Lindh-Grundschule und die Möwensee –Grundschule gehören, liegen dem Schulamt insgesamt 245 Schulanmeldungen von Kindern aus dem Einzugsbereich vor, die einen Rechtsanspruch auf eine wohnortnahe Beschulung an einem der beiden Schulstandorte haben.
3. Wie gewährleistet das Bezirksamt, dass für eine wachsende Schüler*innenzahl genug Fachräume, Teilungsräume und Räume für die pädagogische Arbeit an der Anna-Lindh- Schule, deren Auslastung aktuell schon bei 120% liegt, zur Verfügung stehen?
Zu 3.
Vorrangig muss erst einmal jedem im Einschulungsbereich lebenden Kind ein Schulplatz an einer der beiden Einzugsgebietsgrundschulen zugewiesen werden. Um die dafür notwendigen Schulklassen bzw. jahrgangsübergreifenden Lerngruppen unterzubringen, müssen erst einmal alle in der Schule verfügbaren Räume genutzt werden. Erst wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, kann die Schule zur Stärkung der pädagogischen Arbeit die verbleibenden Raumkapazitäten nutzen.
Die Vorbereitungen seitens des Bezirksamtes sind darauf gerichtet, nach Beendigung der Frostperiode auf dem Areal der Anna-Lindh-Schule einen Containerbau mit sechs zusätzlichen Unterrichtsräumen und ergänzenden Mensaräumlichkeiten zu errichten, die für den Schulbetrieb zum kommenden Schuljahr 2018/19 genutzt werden können.
4. In welchem Umfang sollen an der Schule Container als „Übergangslösung“ aufgestelltwerden und wie lange sollen diese stehen?
Zu 4.
Die aufzustellenden Container schaffen zusätzliche Klassenräume, Teilungsräume, einen zusätzlichen Mensabereich und einen weiteren Aufenthaltsraum für das pädagogische Personal. Der Bauantrag für den Containerbau sieht eine Standzeit von insgesamt 48 Monaten vor.
5. Hält das Bezirksamt an seinen Plänen fest, die Anna-Lindh-Schule ab einer bestimmten Größe zu teilen? Wenn ja, ab welcher Schüler*innenzahl?
Zu 5.
Dem Bezirksamt ist kein entsprechender Antrag seitens der Schulaufsicht bekannt. Auch seitens des Schul- und Sportamtes gibt es keine Pläne zur Teilung der Anna- Lindh-Schule.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Spallek, Bezirksstadtrat
Fragesteller: Fraktion der SPD, Daniel Schwarz