Drucksache 0342/V - Schriftliche Anfrage
20.03.2018
Sehr geehrte Frau Matischok-Yesilcimen,
namens des Bezirksamtes Mitte beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt:
1) Werden grundsätzliche alle Anträge auf Beleuchtung „Denkmalgeschützter Gebäude“ abgelehnt, z.B. der Berliner Fernsehturm?
Zu 1. Nein, es handelt sich immer um eine Einzelfallentscheidung.
2) Welche Kriterien liegen grundsätzlich für die Beleuchtung von Gebäuden vor?
Zu 2. Durch eine Beleuchtung darf das Denkmal nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Im Falle einer aufdringlichen Wirkung bzw. bei einem Sich-in-den-Vordergrund-Drängen handelt es sich regelmäßig um eine wesentliche Beeinträchtigung. Das kann eine (bunte) Farbe sein, aber auch eine zu helle (neutrale) Farbgebung.
Beleuchtung muss zudem immer die Ausnahme bleiben, da sonst im Laufe der Zeit alle Gebäude angestrahlt werden könnten und das „Besondere“, das „Hervorheben“ dadurch ad absurdum geführt würde.
Auch punktuelle Betonungen einzelner Elemente durch Spots sind bei Denkmalen zu vermeiden. Ziel ist inzwischen, wenn überhaupt die gesamte Fassade flächig - dezent - anzustrahlen.
Weiterhin darf eine Beleuchtung keine Werbezwecke beinhalten.
3) Welche Gebäude wurden seit 01.01.2016 bis laufend beleuchtet und was waren die jeweiligen Vorschriften dazu?
Zu 3. Im Zuge der Veranstaltungen „Berlin leuchtet“ und „Festival of Lights“ wurden und werden weiterhin Denkmale - temporär - mit ausdrücklich künstlerischen Illuminationen beleuchtet bzw. angestrahlt; diese Genehmigungen wurden unter der Voraussetzung erteilt, dass für beide Events das überwiegende öffentliche Interesse erklärt wurde.
Neue Genehmigungen für die Anstrahlung von Denkmalen wurden, bezogen auf den angefragten Zeitraum, nach dem Denkmalschutzgesetz nicht erteilt.
4) Was genau sind die Ablehnungsgründe?
Zu 3. siehe zu 2.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan von Dassel Bezirksbürgermeister
Fragesteller: Fraktion der SPD, Martina Matischok-Yesilcimen