Unsere Anträge in der BVV

1178/V - Ein Zaun macht den Magdeburger Platz noch nicht lebenswert!

Drucksache 1178/V

10.04.2018

Das Bezirksamt wird gebeten, unter Einbeziehung der AnwohnerInnen vor Ort und des Stadtteilforums Tiergarten-Süd weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Aufenthaltsqualität auf und rund um den Magdeburger Platz zu verbessern. Hierzu sollen auf Grundlage des Beschlusses des Stadtteilforums Tiergarten-Süd vom 4. April 2017 konkrete Schritte unternommen werden, um die Grünfläche zeitgemäß umzugestalten:

  • Rückbau der Stichstraße Magdeburger Platz und Herrichtung als begrünter Stadtplatz.

  • Vergrößerung der Grünanlage durch Versetzung des Zauns an der Straße Magdeburger Platz Richtung Gehweg zur Integration des Seitenbereichs in die Grünanlage. Ebenso sollte diese (derzeit befinden sich dort Tischtennisplatten) einladender gestaltet werden.

  • mehr Bänke außerhalb des Spielplatzes aufzustellen und die vorhandenen Sitzbänke aufzuarbeiten,

  • die Rundbank um den Brunnen wiederherzurichten,

  • den Platz auch für Jugendliche attraktiver zu gestalten (z. B. mit Sitzstangen,

    Hängematte, Basketball),

  • das (ehemalige?) Rosenbeet gärtnerisch aufzuwerten und evtl. langhaltende,

    attraktive Stauden anzupflanzen und die Anwohner*innen bei eigenen

    Pflegemaßnahmen zu unterstützen,

  • Gehölzpflege des Platzes so auszulegen, dass keine dunklen Ecken entstehen,

  • mit der Aufstellung eines Spritzensammelbehälters oder anderen Maßnahmen (z. B.

    Absammeln gebrauchter Spritzen) den dadurch entstehenden Gefahren auf dem

    Spielplatz und im Park entgegen zu wirken,

  • eine ausreichende Beleuchtung am Magdeburger Platz vorzusehen,

  • zu prüfen, wie die Flächen entlang der Straße „Magdeburger Platz“ einladender

 

  • zu prüfen, ob kurzfristig mit einer Schranke an der Straße „Magdeburger Platz“ der Verschmutzung infolge der Prostitution entgegengewirkt werden kann,

  • zu prüfen, ob auf dem westlichen Teil des Platzes ein kleiner Kiosk oder zumindest Sitzbänke mit Tisch und Sonnenschutz aufgestellt werden können, um einen Treffpunkt für Anwohner zu schaffen,

  • zu prüfen, ob ein Teil der Fläche – z. B. die befestigte Fläche westlich des Spielplatzes – als Picknick- und/oder Grillplatz qualifiziert werden kann,

  • zu prüfen, ob und wo eine öffentliche Toilette aufgestellt werden kann,

  • zu prüfen, wie der Verschmutzung durch Hundekot entgegengewirkt werden kann (z.B. durch Beutelspender, Anbringen von Hinweisschildern, evtl. Ausweisung der

    Rasenflächen als Spiel- und Liegewiese),

  • den Platz auch dadurch aufzuwerten, dass Straßenbäume angepflanzt werden,

  • Fahrradständer und Ladesäulen für E-Mobilität zu bauen.

Mittel- und langfristig sollte der gesamte Straßenraum rund um den Platz als Mischverkehrsfläche ausgestaltet werden.

Begründung:


Auf dem Magdeburger Platz wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Platz wieder angenehmer für die Anwohner*innen zu gestalten (Neubau des Spielplatzes 2014, Errichtung eines Zauns 2016). Während der Spielplatz ganz gut angenommen wird, können andere Teile des Platzes wegen fehlender oder morscher Sitzbänke, Hundekot auf den Rasenflächen und insgesamt wenig ansprechender Gestaltung kaum als aufenthaltsfördernd bezeichnet werden. Der Platz könnte bei entsprechender Gestaltung zu einem zentralen Ort der Nachbarschaft entwickelt werden, zumal die Bautätigkeit im Kiez einen weiteren Zuwachs von Anwohner*innen erwarten lässt und in den angrenzenden Gebäuden an der Genthiner Straße ein Pflegeheim und eine private Schule entstehen sollen.


Eine grundlegende Neugestaltung des Platzes kommt aufgrund der bereits getätigten Investitionen und dem durchaus guten Zustand insbesondere des Spielplatzes nicht in Betracht. Mit begrenzten weiteren Maßnahmen könnte es jedoch gelingen, den Platz insbesondere für Jugendliche, Erwachsene und ältere Anwohner*innen zu einem angenehmen Ort im Freien zu machen. Vor allem an den Rasen-, Beet- und Freiflächen sollten daher mehr Sitzbänke oder Sitzstangen für Jugendliche aufgestellt werden. Für die teilweise gepflasterte Fläche ist eine angemessene Nutzung zu finden. Zu prüfen ist, ob die Fläche z. B. als Grillfläche qualifiziert werden kann (vgl. Antrag 0410/V – neue Fassung) und wie die Nutzung der Rasenflächen auf dem Platz als Spiel- und Picknickflächen verbessert werden kann.
Ein wesentlicher Beitrag dazu sind die Entfernung von gebrauchten Spritzen und die Bekämpfung von Hundekot auf den Flächen.


Ein Kiosk oder zumindest eine Sitzgruppe mit Tisch und Bänken und einer Überdachung (wie z. B. im Ostteil des Kleinen Tiergartens) könnte zu einem Treffpunkt der Anwohner*innen werden.
Der Zaun verhindert die Prostitution auf dem Platz, verlagert diese aber in die angrenzenden Straßen und belastet sie mit unerwünschten Hinterlassenschaften. Nicht zuletzt dadurch wird die - nicht eingezäunte - Fläche an der Straße „Magdeburger Platz“ kaum nutzbar für die Anwohner*innen, die auch nach der Schließung des Zauns (im Sommer um 20.00 Uhr) ihre Freizeit im Freien verbringen wollen. Es müssen daher Wege gefunden werden, wie dieser Teil des Platzes und die angrenzenden Straßen für den Aufenthalt der Anwohner*innen besser gestaltet werden können. Dabei ist auch daran zu denken, dass der Zaun teilweise gegebenenfalls versetzt werden könnte, oder eine Schranke an der Straße „Magdeburger Platz“ die Einfahrt für Nicht-Berechtigte verhindert.


Allerdings sollte es ein Ziel bleiben, langfristig ohne Zaun auszukommen und die Gegend so auszugestalten, dass der gesamte Platz einschließlich der umliegenden Straßen von den Anwohner*innen angenommen wird. Dies kann mit einer Ausgestaltung als Mischverkehrsgebiet und der Neuanpflanzung von Straßenbäumen entlang des Platzes geschehen.

Fraktion der SPD, Matischok, Kreitmair

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