Die dunkle Seite des Kunstrasenplatzes des BSC Rehberge 1945 e. V.

Veröffentlicht am 24.09.2013 in Sport

Die dunkle Seite des Kunstrasenplatzes des BSC Rehberge 1945 e. V.

Das Präsidium des BSC Rehberge 1945 e. V. hat sich auf Initiative der Fußballabteilung hilfesuchend an das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gewandt.

Als Problem wurde die teilweise defekte bzw. durch Baumwuchs verdeckte Lichtanlage auf dem  Kunstrasenplatz  Rehberge benannt, welche einen Spielbetrieb in der dunklen Jahreszeit am Abend erschwert bzw. verhindern kann.

Die Mitglieder des Sportausschusses der BVV Mitte waren daher am 24.September zur Begehung des Geländes vor Ort.

Mitten im waldähnlichen Rehberge-Park liegt die idyllische Sportanlage des BSC Rehberge 1945 e. V., was im ersten Eindruck einen besonders ruhigen und beschatteten Trainings- und Spielbetrieb erahnen lässt.

Die Schattenseite dieser Anlage ist erst bei genauer Inaugenscheinnahme des Geländes sichtbar.

Die Lichtmaste auf der Kunstrasensportstätte sind mittlerweile von den Ästen der Bäume so zugewachsen, dass eine Erhellung des Platzes als Erfordernis für den Spielbetrieb nicht möglich ist.

Die letzten Spiele waren vom drohenden Spielabbruch durch Schiedsrichterentscheidung wegen der Verletzungsgefahr durch den zu dunklen Platz geprägt. Diese Gefahr ist bei Abendspielen ab Herbst latent vorhanden.

Verschärft wird das Ganze durch stetig abfallende Äste auf dem Sportplatz, was die Lauffreiheit während des Trainings- und Spielbetriebs erheblich beeinträchtigt. Diese Hindernisse am Boden, aber auch aus der Luft durch Herabfallen können zu Straucheln, Stolpern, Fallen und dadurch bedingten Verletzungen führen.

Auch die herabfallenden Eicheln bergen Verletzungsgefahr.

Die zehn Besen gesponsert von der BSR zur Säuberung des Platzes durch die Vereinsmitglieder war nur eine kurzzeitige Lösung und musste aufgrund der Gefahr der Beschädigung des Kunstrasens vom Bezirksamt verboten werden. Die Problematik der auf den Kunstrasen herabfallenden Zweige und Eicheln kann aber dennoch in Eigenregie durch die den Platzwarten zur Verfügung gestellten Laubbläser minimiert bis ausgeräumt werden. Hier wird der Verein entsprechend Problem bewältigend weiter selbst aktiv.

Eine Möglichkeit der besseren Platzausleuchtung ist, die Eckbeleuchtung um jeweils einen weiteren Scheinwerfer auf dann zwei pro Ecke zu erweitern. Dies kann kurzfristig Abhilfe schaffen, um eine Ausleuchtung des Platzes zumindest in nächster Zeit zu gewährleisten. Vom Bezirksamt aus wird geprüft inwieweit die vorhandenen Anschlüsse und die Statik dafür ausreicht.

Daneben muss eine langfristige Lösung auf gefunden werden.

Die Beschneidung der Bäume wurde als Möglichkeit in Erwägung gezogen.

Die Ausleuchtung und Sicherung des Platzes durch Baumschnitt kann und darf nicht in Eigenregie des Vereins gemeistert werden. Das Bezirksamt muss dafür den Weg ebnen.

Allerdings reicht die Beschneidung der Bäume allein nicht aus, da das Problem so nur kurzfristig bis zum nächsten Baumwuchs verschoben wird. Es ist daher zu prüfen, wie die problematische Baumsituation in der Naturschutzanlage im Rahmen des im Jahre 2010 verschärften Natur- und Artenschutzgesetzes gelöst werden kann.

Das Lichten des Baumbestandes durch Entfernen von Bäumen im Hinblick auf die Situation des natürlichen Sterbens einiger Bäume in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren ist eine Möglichkeit, die es zu betrachten gilt. Im Rahmen der technischen Möglichkeiten kann festgestellt werden, wo welche Bäume entfernt werden können, ohne dass Schaden an verbleibendem Baumbestand entsteht. Die entfernten Bäume sind natürlich in Anbetracht der Tatsache des Schutzes dieses Lebensraumes für Tiere, Pflanzen und Menschen durch geeignete Neupflanzungen zu ersetzen.

Das Auslichten der Parkanlage in Verbindung mit Neupflanzung ist unabhängig von der mangelnden Beleuchtung des Sportplatzes eine notwendige Pflege- und Erhaltungsmaßnahme dieses waldähnlichen Gebietes. Circa 300 Bäume wären davon betroffen, die Investitionskosten dafür würden um die 100.000,- € betragen. Dies allerdings auch nur in Eigenregie des Grünflächenamtes Berlin Mitte. Bei Fremdvergabe wäre die Kosten dafür um ein Vielfaches höher.

Finanzielle Mittel für diese Maßnahme sind im Bezirkshaushalt der Jahre 2014/2015 im Bereich Sport und/oder Grün vorhanden.

Die Belastung des Bezirkshaushaltes beläuft sich dann auf sechs Jahre, so dass jährlich circa 16.666,- € für diese Investitionsmaßnahme vorzusehen sind.

Auch die personelle Untersetzung zur Durchführung ist in den Wintermonaten möglich. Die zeitaufwendigen Pflegearbeiten im Bezirk sind bis dahin abgeschlossen, so dass nach Einschätzung des Grünflächenamtes entsprechende Personalkapazitäten bestehen.Um dies durchführen zu können, bedarf es aber des politischen Willens.

Die Mitglieder des Sportausschusses sind sich dahingehend einig, dass das Bezirksamt Vorbereitungen treffen soll, um eine mögliche Pflege- und Erhaltungsmaßnahme des Naturschutzgebietes Rehberge für Besucherinnen und Besucher und Erholungssuchende in Verbindung mit der Sicherung der Hindernis freien Sportanlagennutzung durch den BSC Rehberge e.V. ab dem Jahr 2014 zu konzeptionieren.

Die notwendige Fällung und Neupflanzung von ca. 300 Bäumen stellt keine Verminderung des Erholungscharakters des Gebietes dar, sondern eine tatsächliche Pflege- und Erhaltungsmaßnahme.

Im dynamischen Prozess der biologischen Waldentwicklung bewirkt das Versäumnis der Durchforstung dauerhaft instabile Baumbestände, die u. a. durch Sturm oder hohe Schneelast Risiken mit sich bringen. Gesteuerte Durchforstungen (Fällung) in Verbindung mit Neupflanzung hingegen sorgt für Stabilität der bestehenden Baumbestände und damit für Sicherheit.

Geplant ist zur Unterstützung dessen ein Ausschussantrag, der gleichwohl die Interessen der Sportstättennutzerinnen und – nutzer berücksichtigt.

Nach Rücksprache in den Fraktionen soll ein entsprechender Antrag im Sportausschuss behandelt werden soll.

Martina Matischok

24.09.2013

 
 

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