SPD-Fraktion fordert: Des "Blutmai" würdig gedenken!

Veröffentlicht am 04.05.2017 in Pressemitteilung

Berlin, 04.05.2017

P R E S S E I N F O R M A T I O N

SPD-Fraktion Mitte fordert: Des „Blutmai“ würdig gedenken!

Am 6. Mai 2017 findet zum dritten Mal eine Vor-Ort-Veranstaltung der AG Gedenkstein des „Tageszentrum Wiese“ und weiteren interessierten Bürgerinnen und Bürgern statt, mit der an die Vorgänge vor 88 Jahren erinnert werden soll: Im Vorfeld des 1. Mai 1929 wurde nach Zusammenstößen mit mehreren Toten nach einer öffentlichen Rede Adolf Hitlers ein Versammlungsverbot in ganz Preußen erlassen. Diese Anordnung kamen Tausende durch die KPD organisierten Arbeiter in den Berliner Arbeiterbezirken – wie z.B. dem Wedding – nicht nach und machten von ihrem Demonstrationsrecht am 1. Mai Gebrauch. Die Berliner Polizei antwortete mit überzogener Gewalt. In Anwendung von Schusswaffen kamen über dreißig Zivilisten um und bis zu zweihundert wurden verletzt.

„Wir unterstützen das Anliegen der engagierten Anwohner*innen“, erläutert Vera Morgenstern, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende in der BVV Mitte und Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur, und ergänzt: „Wir bedanken uns für das Engagement, das letztendlich auch den Anstoss für unseren Antrag und den Beschluss der BVV gab.“

In einem von der SPD-Fraktion im Dezember 2014 eingebrachten und von der BVV im Juni 2016 beschlossenen Antrag (DS 1811/IV) wird das Bezirksamt ersucht, sich bei der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten und der dort angesiedelten „Historischen Kommission“ dafür einzusetzen, eine Erläuterungstafel nun endlich zu ermöglichen und anzubringen.

„Wir fordern, dass in Ergänzung zum Gedenkstein ‚Blutmai’ an der Walter-Röber-Brücke/Wiesenstraße eine erläuternde Tafel bezüglich der Hintergründe der Maiunruhen und ihrer schrecklichen Opfer angebracht wird,“ sagt Vera Morgenstern und hofft, dass das Anliegen auf Basis der in der aktuellen Koalitionsvereinbarung festgelegten Vereinbarung durch das Land Berlin ermöglicht wird.

Die Koalitionsvereinbarung sieht vor, die Erinnerungskultur in Berlin erlebbarer zu machen und der anstehenden Demokratie- und Revolutionsjubiläen mit historische-politischer Bildungsarbeit zu begleiten. Auch ausdrücklich ist in der Koalitionsvereinbarung angestrebt, die wissenschaftliche Gedenkarbeit in den Bezirken zu stärken.

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