Müllerhalle

Veröffentlicht am 12.05.2012 in Wirtschaft

Abriss und Neubau der Müllerhalle

Die Müllerhalle in der namensgebenden Müllerstraße in Berlin Mitte (Ortsteil Wedding) gelegen, wurde im Jahr 1950 erbaut. Jahrzehntelang war die Müllerhalle ein Ort zur Nahversorgung und zur Kontaktpflege. Das ist sie schon lange nicht mehr. Mit ihrer wenig ansprechende Fassade und dem maroden Innenbereich weist sie einen hohen Leerstand auf. Die Inhaber und Inhaberinnen der wenigen Marktstände kämpfen um ihr Überleben und werden überwiegend nur noch von wenigen Stammkunden und Stammkundinnen frequentiert.

Wechselnde Eigentümer kamen in den vergangenen Jahren mit immer neuen Ideen, gebessert hat sich allerdings nichts. Das soll sich nun ändern. Das Unternehmen Merz Objektbau hat die Gesamtrealisierung des Projekts Müllerhalle von der Planung bis zur Entwicklung inne. Der Investor Herr Merz legte bereits am 21. März 2011 im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit ein Konzept vor, welches den Abriss der Müllerhalle und an selber Stelle den Neubau einer zeitgemäßen, in der Architektur hochwertigen Markthalle vorsieht.

Der Abriss der Müllerhalle ist noch in diesem Monat geplant, der Baubeginn ist für das dritte Quartal diesen Jahres vorgesehen. Merz Objektbau wird nach eigener Auskunft die Öffentlichkeit im Rahmen der Mitteilung über den „Ersten Spatenstich“  vom Baubeginn informieren. An der Grundstruktur des Gebäudes hat sich auf Nachfrage beim Investor seit Präsentation im Ausschuss nichts verändert.

Danach soll ein zweigeschossiges Einkaufszentrum in dunkelgrauer Klinkerfassade mit großen Glas- und Schaufensterflächen zur Müllerstraße die derzeit eingeschossige Müllerhalle ersetzen. Neonwerbung wird es nicht geben, stattdessen werden auf den Glasflächen Schriftzüge angebracht, die Einheitlichkeit widerspiegeln und der hochwertigen Architektur Rechnung tragen. Farbige Firmenlogos dürfen nur von Innen an den Scheiben befestigt werden.

Damit entspricht die Gestaltung der Müllerhalle den Empfehlungen des Baukollegiums der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für eine architektonisch hochwertige Fassadengestaltung mit dezenter Außenwerbung, um das Straßenbild qualitativ aufzuwerten. Die neue Müllerhalle wird eine Verkaufsfläche von rund 5.550 qm und eine Stellfläche von rund 5.460qm aufweisen. Straßen begleitend zur Müllerstraße sind auf rund 550 qm kleinteilige Ladenflächen geplant.

Im Erdgeschoss wird eine Parketage mit rund 200 Stellflächen entstehen, die durch Ein- und Ausfahrten an der Müller- und Kongostraße erreichbar sein werden. Die Warenanlieferung ist auf der rückliegende Seite zur Müllerstraße geplant.

Rund 4.500 qm Fläche im Obergeschoss wird vom Ankermieter Kaufland genutzt werden. Die verbleibende Fläche wird kleinteiligen Einzelhandel aufweisen. Ein Cafe und Verzehrangebote vor Ort sollen Möglichkeiten zum Verweilen bieten, damit die Müllerhalle wieder ein Ort der Nahversorgung und als Treffpunkt für Jung und Alt angenommen wird. Der geplante schmale, dunkle, halböffentliche Durchgang zur hinter der Müllerhalle gelegenen Wohnbebauung wurde vom Baukollegium der Senatsverwaltung kritisiert.

In der Pressemitteilung des Baukollegiums der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vom 22. November 2011 heißt es, u. a. für den geplanten schmalen Durchgang, einem potentiellen Angstraum, eine andere Lösung zu suchen. Der Investor Merz Objektbau hat zugesichert, die Empfehlungen in die Planung mit aufzunehmen.

Viele Gewerbetreibende haben ihren Marktstand in der alter Halle bereits aufgegeben, Läden wurden geschlossen. Es wurden unterschiedliche Vereinbarungen getroffen u. a. werden Flächen an „alte“ Mieter und Mieterinnen neu vermietet, andere wurden bzw. werden in benachbarte Flächen umgesiedelt oder gaben bzw. geben ihr Geschäft ganz auf. Dabei soll der Projektentwickler finanziell sowie bei der Suche nach einer geeigneten Ausweichfläche unterstützend gewirkt haben.

Es bleibt abzuwarten wie sich die Zukunft für die Müllerhalle in der oberen Müllerstraße gestaltet. Die SPD-Fraktion der BVV Mitte wird diesen Prozess aufmerksam begleiten.

 

Martina Matischok

 
 

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