Mehr Räume für Literaturschaffende

Veröffentlicht am 29.08.2019 in Kultur

Bereits vor längerem hatte die SPD-Fraktion Mitte einen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebracht, der auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die schreibende Zunft abzielt – also für selbstständige Autor*innen, Übersetzer*innen und Lektor*innen, die bei der Kulturförderung leicht mal übersehen werden. „Gerade die Literaturschaffenden arbeiten sehr vereinzelt und oft auch in prekären Verhältnissen - da steht es uns gut an, wenn wir die ökonomische Selbständigkeit der Kreativen in diesem Bereich etwas unterstützen“, so Vera Morgenstern, Mitglied der SPD-Fraktion Mitte und Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur in der BVV Mitte. "Wir nehmen da Forderungen auf, die von vielen Seiten an uns herangetragen wurden - nicht zuletzt vom AK Kultur der SPD Mitte und von den Kulturschaffenden selbst."

 

In dem Antrag wird das Bezirksamt ersucht, die Einrichtung von Schreibräumen zu prüfen, welche man selbstständigen Literaturschaffenden als kostengünstige Coworking-Angebote zur Verfügung stellen kann. Neben der Errichtung eines Produktionsortes für ungestörtes Arbeiten soll so auch ein Ort für die Vernetzung der Literaturschaffenden entstehen. 

 

In seiner Antwort, die der BVV zur kommenden Sitzung vorgelegt wird, weist das Bezirksamt darauf hin, dass der Senat eine 1993 als Atelieranmietprogramm begründete Förderung mittlerweile auf andere Sparten ausgeweitet hat. Seit 2016 werden Räume für alle künstlerischen Sparten entwickelt: das Atelierprogramm wurde zum Arbeitsraumprogramm (ARP) mit dem Ziel, bis 2021 mindestens 2.000 Arbeitsräume anbieten zu können – davon min. 50% in Landesliegenschaften. Darunter fallen auch Arbeitsräume für die Literatur.

 

Bisher befinden sich in Mitte vier Arbeitsplätze in der Neuen Schönhauser Straße 18. Weitere Räume und Arbeitsplätze sind noch in der Planung bzw. bereits in der Entwicklung. „Vier Schreibräume werden den Bedarf sicher nicht decken“, so Susanne Fischer, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Wirtschaft und Arbeit.  „Da uns Räume für Literaturschaffende ein großes Anliegen sind, werden wir die Angebotsentwicklung sehr genau beobachten und gegebenenfalls erneut an das Bezirksamt herantreten.“ 

 

Grundsätzlich werden die Arbeitsräume im Rahmen des Arbeitsraumprogramms subventioniert. Der Künstler*innenanteil beträgt dabei höchstens bis zu 5 €/ m2 und ist abhängig von Lage und Ausstattung der Räume. Die Räume werden für zwei Jahre (mit Option auf weitere zwei Jahre) durch einen Experten-Beirat vergeben.

 

Unabhängig vom Arbeitsraumprogramm befindet sich im Bezirk Mitte in der Spanheimstraße 1 in 13357 Berlin der SCHREIBRAUM im Schriftsteller*haus/phase1 unter der Leitung von Ingrid Kaech. Es handelt sich dabei um ein Coworking-Space, der für literarisch Schreibende und andere Textarbeiter*innen Möglichkeiten für ein ruhiges Arbeiten bietet. 

 
 

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