Teambuilding: BVV spezial

 

Am 18.04.2015 fanden sich die Mitglieder der SPD Fraktion, die Bezirksamtsmitglieder Christian Hanke und Sabine Smentek und einige Bürgerdeputierte teils neugierig, teils verunsichert zu einer ungewöhnlichen Fraktionssitzung in den BVV Saal Mitte ein. Verunsichert deshalb, weil nicht bekannt war, welcher Ablauf zu erwarten war. Nur eins war klar: eine Teambildende Maßnahme sollte es sein.

 

Thorsten Lüthke bereitete zum Zwecke des Teambuildings akribisch eine BVV-Sitzung vor. Dabei fehlte es nicht an der üblichen Tagesordnung gespickt mit ernsthaften und witzreichen Drucksachen (Mündliche und Große Anfragen, Dringlichkeiten, Anträgen, Beschlussempfehlungen….).

 

Es wurden fünf Fraktionen (Fraktion A-E) gebildet. Die Rolle des Bezirksamtes übernahmen die Bezirksamtsmitglieder. Aufgaben über Aktionen oder Verhaltensweisen wurden an Einzelne verteilt, die es aber geheim zu halten galt.

Wie auch in der Realität begann die Vorbereitung der BVV in den einzelnen Fraktionssitzungen. Es kam zu Abstimmungsgesprächen innerhalb der jeweiligen Fraktionen, unterbrochen durch Mitglieder anderer Fraktionen, die ebenfalls die Abstimmung zu einzelnen Drucksachen suchten. Erschwerend kam hinzu, dass daneben Dringlichkeiten und Änderungsanträge noch formuliert und teils abzusprechen waren. Wie also auch im wahren BVV Leben war der Zeitdruck enorm: Hektik, Hetze, Adrenalin pur! Dies auch deswegen, weil alle ernsthaft, wenn auch belustigt, „mitspielten“.

 

Der BVV Vorsteher H.G. Mahr sorgte dafür, dass eine zeitliche Ausweitung nach hinten unmöglich wurde. Mit Glockenschlag fanden sich alle im BVV Saal ein, setzten sich in die Reihen der jeweiligen Fraktionen und übernahmen ihre Aufgaben.

Begonnen wurde mit der Antwort aus dem Bezirksamt und anschließend aus den Fraktionen zu Bürgeranfragen.

Es ging dann weiter in der üblichen Reihung der bekannten Tagesordnung der BVV Mitte. Die Bezirksamtsmitglieder standen Rede und Antwort, je nach Fraktion für die Einen applaudierend gut, für die Anderen dazwischenrufend unmöglich. Bezirksverordnete diskutierten, stellten Fragen an das Bezirksamt, nahmen Wortbeiträge aus anderen Fraktionen und der Bezirksamtsmitglieder wohlwollend oder kritisch hinterfragend „auseinander“. Es wurde auf die Tische geklopft, geklatscht, bestärkend Wort ergriffen. Es wurde gebuht, unsachlich und sachlich dazwischen gerufen, „ausgelacht“, angelacht, mitgelacht. Abstimmungsergebnisse wurden angezweifelt, Nachzählen war erforderlich. Alles was sitzungsverlängernd möglich war, wurde auch in dieser spielerisch dargestellten BVV, tatsächlich erforderlich. Selbstverständlich, weil realitätsnah, musste auch der Ältestenrat einberufen werden.

 

 

Bei allem Spaß, den diese Teambildende Maßnahme mit sich brachte, war erstaunlicherweise jede Einzelne und jeder Einzelne aber immer, wenn auch parodierend und mit Wortwitz in der Aussage, bei der Sache.

Eine gelungene Veranstaltung, die nicht nur Spaß machte und die Lachmuskulatur stark beanspruchte, sondern viel mehr bewirkte. So kam es zu neuen Erkenntnissen und neuer Energie, um tatkräftig die weitere Wahlperiode kommunalpolitisch gemeinsam zu gestalten, aber auch zu einem besseren Verständnis anderer Fraktionen und deren Reaktionen.

 

Das Rollenspiel „BVV mal anders“ als Teambildende Maßnahme hat Handlungsgegebenheiten nachstellbar möglich gemacht und uns damit Schritte für neue Handlungsaspekte gezeigt. Durch die Darstellung jeder Einzelnen und jedes Einzelnen von lebensnahen, teils bekannten Verhaltensweisen in einerseits spielerischen Natur, andererseits aber aus der Beobachtungsperspektive heraus, wurde die Selbst- und Fremdbeobachtungsfähigkeit geschult. Gleichzeitig wurde auch die vorhandene Sprachfähigkeit aller an der Teambildenden Maßnahme Mitmachenden herausgestellt bzw. verstärkt. Dies insbesondere durch das erforderliche freie Improvisieren. Selbstsicheres Verhalten wurde forciert. Nicht zu unterschätzen dabei ist eine weitere neue gemeinsam spielerisch gemachte Erfahrung, die der Stärkung des Wir-Gefühls dienlich ist.

 

 

Herauskristallisiert hat sich ganz klar:

 

WIR, die Mitglieder der SPD Fraktion, die SPD-Bezirksamtsmitglieder und die auf Vorschlag der SPD Fraktion gewählten Bürgerdeputierten in der BVV Berlin Mitte sind offen, flexibel, kooperativ, vielseitig interessiert und lösungsoriertiert.

 

WIR sind Akteure auf der politischen Bühne. Dies alles sowohl eigenständig als auch im Team jeweils in den unterschiedlichsten „Rollen“ unabhängig davon, ob aktiv teilnehmend oder beobachtend.

 

WIR sind die SPD Fraktion in der BVV Mitte und als Einheit neuen Methoden gegenüber aufgeschlossen.

 

Martina Matischok

24. April 2015