Willkommen in Mitte: MeinFernbus.de

Veröffentlicht am 22.01.2014 in Wirtschaft

Willkommen in Mitte: MeinFernbus.de

Seit Dezember 2013 hat das erst 2012 gegründete Unternehmen MeinFernbus GmbH seinen Firmensitz in Mitte: im 5. und 7. Stock des Gebäudes, in dem auch die Berliner Zeitung und der Berliner Kurier gemacht werden – in der Karl-Liebknecht-Straße 29. Mittlerweile hat das Unternehmen 140 Mitarbeiter und expandiert weiter. Nach Ermittlungen des Berliner IGES-Institutes hat MeinFernbus.de zur Zeit einen Marktanteil im Fernbusverkehr von 39,7 % (Dezember 2013). Allerdings werden die Marktanteile etwas merkwürdig ermittelt: nicht Fahrgastzahlen spielen eine Rolle, sondern die angebotenen bzw. gefahrenen Kilometer. Vereinfacht ausgedrückt: wer die meisten und längsten Linien und einen dichten Fahrplan anbietet, ist Marktführer. Zur Zeit eben MeinFernbus.de.

Die SPD-Fraktion hält engen Kontakt zu allen Unternehmen in Mitte und so traf sich der Wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Stefan Draeger, mit dem Geschäftsführer der MeinFernbus GmbH, Torben Greve, und Marco Duller, zuständig für – man lese und staune – “Politische Beziehungen”.

Das Geschäftsmodell von MeinFernbus.de sieht vor, alle angebotenen Fernbuslinien durch “mittelständische Buspartner” in ganz Deutschland fahren zu lassen. Die z.Z. 46 Partner lassen ihre Busse mit der mittlerweile bekannten grünen Farbe bekleben, mit dem Pfeil und dem auffälligen Logo. Damit entfällt für die GmbH die enorme Investition in Fahrzeuge, in deren Wartung, in Fahrer. Die Vermittlung der Fahrten übernimmt MeinFernbus.de via Internet. Mittlerweile werden 40 verschiedene Linien angeboten, 126 Städte werden angefahren (darunter auch Ziele in der Schweiz, in Österreich, Frankreich, Luxemburg). 150 grüne Busse sind unterwegs, über 700 Fahrer haben damit einen wohl recht krisensicheren Arbeitsplatz. Bisher sind über 3 Millionen Fahrgäste mit einem dieser grünen Busse gefahren. Schwerpunkt sind Reisen von und nach Berlin, Frankfurt, Nürnberg, Karlsruhe, Freiburg und vom und ins Ruhrgebiet. Stolz ist man vor allem auf das selbstentwickelte IT-Programm, das es ermöglicht, jederzeit den Standort jeden Busses, die Daten des jeweiligen Fahrers, die Belegung zu ermitteln.

Es gibt noch einige weiße Flecken auf der Landkarte – so wird z.B. momentan von keinem Fernbusunternehmen Aachen angefahren – Grund: kein zentraler Halteplatz. Die Stadt tut sich offenbar sehr schwer damit, einen geeigneten Standort zur Verfügung zu stellen. In Berlin stellen sich nun ganz andere Probleme: der ZOB am Funkturm ist viel zu klein, während der Hauptreisezeit rund um Weihnachten war er hoffnungslos überlastet, die Busse standen zeitweise doppelreihig auf der Zufahrtstraße. Dieser Zustand ist nicht haltbar und so sucht MeinFernbus.de nach weiteren Haltepunkten in der Stadt: Ostbahnhof, Südkreuz und Flughafen Schönefeld werden bereits angesteuert, in Mitte fehlt noch ein geeigneter Platz.

Wunschstandort ist der Alexanderplatz bzw. die Alexanderstraße. So kann sich Torben Greve vorstellen, eine Haltebucht für Fernbusse direkt vor dem Eingang des Hotels “park inn” anzulegen, man könnte sich auch einen (eventuell zusätzlichen) Haltepunkt gegenüber vorstellen. Dort, wo heute schon die Busse nach Stettin ankommen und abfahren – oder auf der kleinen Parallelstraße zur Alexanderstraße am Umweltministerium.

Die SPD-Fraktion wird dieses Thema aufgreifen und die entsprechenden Stellen in Senat und Bezirk ersuchen, sich Gedanken zu machen…zumindest. Besser noch: zeitnah einen Haltepunkt in Mitte einzurichten.

Übrigens: des einen Leid’ ist des anderen Freud’. Da Berliner Zeitung und Kurier immer mehr Stellen abbauen, stehen auch weitere Büroflächen für die Expansion von MeinFernbus.de im Hause Karl-Liebknecht-Straße 29 zur Verfügung. Mit einer Stagnation der Nachfrage nach Bus-Fernreisen ist erst einmal nicht rechnen.

Wir wünschen dem jungen Unternehmen viel Erfolg und unterstützen gerne, soweit es in unserer Macht steht.

22.01.2014 Stefan Draeger

 
 

E-Mail-Abo

Bitte Mail-Adresse eingeben: