Endlich! Das Sommerbad in der Seydlitzstraße kommt – spät und flach, aber immerhin

Veröffentlicht am 16.01.2019 in Bezirk

Der seit 2002 immer wieder aufkommende Ärger mit dem geschlossenen Sommerbad im Poststadion in der Seydlitzstraße ist nun vorbei.

 

In Abstimmung mit den Berliner Bäderbetrieben BBB, dem Sportamt des Bezirks Mitte und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen wurde Ende des letzten Jahres für das Programmjahr 2019 aus den Sondermitteln Stadtumbau West 2019 eine Programmplanung und Projektskizze eingereicht.

 

Eine lange und unerfreuliche Geschichte um Pläne und Absichten, Euphorie und Verhinderungen findet so hoffentlich ein gutes Ende.

 

Bis zum Jahr 2002 gab es an der Seydlitzstraße noch ein 50 Meter Außenbecken. Allerdings verfielen die Wände des Beckens und die Sanitäranlagen, der Sanierungsstau bedingte alsbald die Schließung.

 

Das Projekt „Tentstation“ nutzte übergangsweise von 2006 bis 2009 einen Großteil der Liegewiese. 2009 kam das Moabiter Spa Bad mit Eröffnung ab 2011 dazu und nutzte die 35.000 qm große Fläche der Liegewiese. 

 

Bereits 2012 gab es Bemühungen seitens des Bezirks und mehrerer Initiativen, ein Sommerbad neu zu bauen. Die ablehnende Haltung des Senats führte schließlich dazu, dass die Bäderbetriebe das aus ihrer Sicht eigentlich wirtschaftliche Projekt fallen ließen. So verstrich die Frist, freie Mittel zum Bau und eine bezirkliche Bürgschaft zum Ausgleich für eventuelle Risikoabsicherung im Betrieb zu verwenden. Den Senat hätte es kein Geld gekostet, sofern der Bau des Außenbeckens bis 2013 abgeschlossen worden wäre. Die Geldmittel in Höhe von 1,35 Mio. € bis 1,6 Mio. €  aus dem 50 Mio. € - Programm sind ungenutzt geblieben. In sämtlichen Anfragen hieß es, dass der Aufsichtsrat der Berliner Bäderbetriebe BBB gegen das Offenhalten des Bades sei. Allerdings folgten die Bäderbetriebe als Landesbetrieb lediglich dem Beschluss des Hauptausschusses des Abgeordnetenhauses zur Ablehnung des Projektes. 

 

Besiegelt war das Scheitern des Projektes am 29. April 2013, als der Aufsichtsrat der Bäderbetriebe das Thema Seydlitzstrasse nicht auf die Tagesordnung nahm und die Frist verstreichen ließ. 

 

Aufsichtsratsvorsitzender und damit verantwortlich war zu jener Zeit Sport- und Innensenator Frank Henkel von der CDU. Der Bürgerin und dem Bürger insbesondere den Kleinsten wurde so Spaß am Baden und Planschen im Freien genommen. 

 

Eine fraktionsübergreifende Lobby aus SPD, CDU, Bündnis 90/Grünen, der FDP und den Linken bildete sich für den Erhalt des Sommerbads. 

 

Der Bezirk Mitte hat nun grünes Licht. Die Planungs- und Ausschreibungsphase für den Bau einer Plansche und eines 1,30 Meter tiefen Nichtschwimmer-Beckens mit einer Länge mit 25 Metern hat bereits begonnen. Finanziert werden soll das Becken nun doch aus Mitteln des Stadtumbau West. 

 

Martina Matischok 

15.01.2019

 
 

E-Mail-Abo

Bitte Mail-Adresse eingeben: