Müllerhalle wächst und Unmut auch

Veröffentlicht am 11.07.2013 in Wirtschaft

 

Von Stefan Draeger 11.07.2013

 

Gestern Abend fand ein Anwohnertreffen im Hof der Lüderitzstraßen-Häuser neben der Baustelle der „Neuen Müllerhalle“ statt. Gekommen waren etwa fünfzehn Anwohner, zwei Drittel aus der Lüderitzstraße, ein Drittel aus der Kongostraße. Organisiert hatte das Treffen Frau Irene Rebollar aus der Kongostraße. Ihr war – nachdem die Bauarbeiten schon recht fortgeschritten waren, aufgefallen, daß die neue Halle etwa drei Meter höher als die alte werden sollte. Sie kontaktierte Kaufland, die Onlinepresse und die Fraktionen in der BVV. Außerdem ging ein Schreiben an Senator Michael Müller.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, daß der Protest gegen irgendetwas immer erst dann aufbrandet, wenn man „was sieht“. Die Pläne wurden schon vor Jahren öffentlich diskutiert, waren Gegenstand in den Ausschüssen  für Stadtentwicklung und Wirtschaft, die SPD-Fraktion hatte am 23. Februar 2013 (!!) zu einer Veranstaltung  „Fraktion vor Ort“ eingeladen, zu der auch viele Anwohner kamen. Dort präsentierte eine Vertreterin von Kaufland noch einmal die Pläne, es wurde diskutiert – aber die Bedenken, die jetzt auftauchen, waren kein Thema! Auch die Stadtteilvertretung Müllerstraße hatte die „Neue Müllerhalle“ mehrmals auf ihrer Agenda.

Die Höhe der neuen Halle läßt sich nicht mehr ändern, die Anwohner wünschen sich aber eine hellere Außenfarbe – was Kaufland schon zugesagt hat. Außerdem hätte man gerne einen Durchgang von den Lüderitz-Häusern zur Müllerstraße – auch das ist wohl möglich, muß aber baurechtlich geklärt werden. Die Grünflächen vor den Häusern sind – nett ausgedrückt – pflegebedürftig. Kaufland hat bereits zugesagt, die Flächen neu anzulegen. Die Anwohner wünschen sich, daß die vorhandenen Bäume gefällt werden und durch neue ersetzt werden. Das muß mit dem Umweltamt abgeklärt werden. Unstrittig ist, daß die Bäume heute sehr viele Wohnungen verschatten. Die Häuser sind i.ü. in einem recht schlechten Zustand, nach Aussagen von Mietern auch innen. Die Mieten stehen m.E. in keinem Verhältnis zum Zustand der Wohnungen! Aber das ist ein anderes Thema. Es muß nun erst einmal geklärt werden, wem die Grundstücksfläche zwischen Halle und Häusern gehört.

Die Anwohner der Kongostraße wünschen sich ebenfalls einen Rückschnitt der dortigen Bäume.

Die SPD-Fraktion hatte bereits im März Anträge in die BVV eingebracht, die das Bezirksamt ersuchten zu prüfen, ob die Zuwegungen für die Anlieferungen von Kaufland (Kongo-/Lüderitzstraße) geteert werden könnten, um die Lärmbelästigung durch das Kopfsteinpflaster zu reduzieren. Ein Ergebnis dieser Prüfung steht noch aus.

Die Kollegin Janina Körper und ich werden nun entsprechende Gespräche mit Kaufland und den zuständigen Verwaltungen führen, um einen für beide Seiten tragbaren Kompromiss zu erreichen.

 

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